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Baustoffe

Wenn Sie den Neubau eines Wohngebäudes planen, steht ihnen die gesamte Palette an Baustoffen zur Verfügung. Es lässt sich zwischen „organischen“ und „anorganischen“ Baustoffen unterscheiden. Die „organischen Baustoffe“ werden weiter eingeteilt in „nachwachsende“ (wie Holz) und „künstlich-synthetische“ Baustoffe (wie EPS). Zu den anorganischen Baustoffen zählen „metallische“ (wie Stahl) sowie „mineralische“ Baustoffe (wie Beton).

Welche Baustoffe letztendlich genutzt werden, hängt zum einem vom zu erreichenden Energiestandard ab (siehe Gebäudehülle), zum anderen liegen meist wirtschaftliche Gründe vor, einen bestimmten Baustoff zu nutzen (Verfügbarkeit, Haltbarkeit, Preis, Kombinierbarkeit mit anderen Baustoffen etc.). Der ideale Baustoff setzt sich aus ökonomischen, ökologischen und bautechnischen Aspekten zusammen, welche je nach geographischer Lage und Anforderungen an das Gebäude unterschiedlich ausfallen können.

In der heutigen Betrachtung von Baustoffen spielt vermehrt die „graue“ Energie der Baustoffe eine Rolle. Diese setzt sich aus der benötigten Energie für Herstellung, Transport sowie Lagerung und Entsorgung eines Produktes zusammen. Bei der Betrachtung des gesamten Lebenszyklus nimmt also weiterführend auch die Recyclingfähigkeit und Abfallbeseitigung einen hohen Stellenwert ein. Die graue Energie umfasst dabei den nicht-erneuerbaren Primärenergiebedarf eines gesamten Gebäudes.

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Warum ist das Thema klimaschutzrelevant?

Der Neubau eines KfW-55-Effizienzhauses gilt als besonders klimafreundlich, da während seiner Nutzungsphase nur etwa die Hälfte an Energie für den Betrieb aufgewendet werden muss, als in durchschnittlichen Gebäuden. Allerdings muss für dessen Errichtung weitaus mehr graue Energie aufgewendet werden; schätzungsweise so viel Energie, wie die Nutzung dieses Haus über 50 Jahren verbraucht. Allein die Errichtung der Außen- und Innenwände sowie der Gründung und der Decken verbraucht schätzungsweise 80 Prozent des Energiebedarfes; über einen Nutzungszeitraum von 80 Jahren gerechnet.

Durch eine Ökobilanzierung im Rahmen einer Lebenszyklusanalyse lässt sich bereits am Anfang der Planung abschätzen, wie viel graue Energie für ein Bauvorhaben aufgewendet werden muss. Die Kosten einer solchen Analyse belaufen sich i.d.R. auf etwa 500 Euro. Die Mehrkosten einer klimaoptimierten Bauweise sind mit etwa 2 Prozent anzugeben. Dafür kann eine klimaoptimierte Bauweise etwa 45 Prozent an grauen Emissionen einsparen; bei der Verwendung einer Holz-Rahmenbauweise sind es sogar 80 Prozent, denn Holz verbleibt 50 – 100 Jahre oder gar länger (z.B. Fachwerkhäuser oder Almhütten) im Gebäude. Selbst danach kann Holz recycelt werden und in anderen Produkten wiederverwendet werden, bevor es schließlich thermisch verwertet wird und das gespeicherte CO2 wieder an die Umwelt abgibt.

Zukünftig sollen graue Emissionen und graue Energien durch die Bundesregierung stärker im Förderwesen sowie im Ordnungsrecht integriert werden – die genaue Ausgestaltung ist noch offen. Aufgrund der Funktion als CO2-Senke sind nachwachsende Rohstoffe wie Holz besonders effektiv und klimafreundlich. Metallische Baustoffe hingegen sind besonders energieintensiv bei der Herstellung, so dass diese etwa das 1.000fache an grauer Energie beinhalten als mineralische Baustoffe, welche ebenfalls etwa das 1.000fache an grauer Energie beinhalten als nachwachsende Baustoffe (ca. 2,3 MJ/kg).

Es ist festzuhalten, dass der Neubau von Gebäuden wesentlich zu den Gebäudeemissionen beiträgt, während eine Sanierung deutlich weniger Emissionen ausstößt. Durch Nutzung vorhandener Strukturen und Produkte werden neue, energieintensive Produkte vermieden. Es ist also das Ziel, möglichst wenig neu zu bauen und wenn dann mit energiearmen Baustoffen. Werden überwiegend nachwachsende Baustoffe verwendet, können Gebäude sogar als CO2-Senke fungieren. Das langfristige binden von CO2 während der Nutzungsphase unterstützt den Klimaschutz dadurch, dass das enthaltene CO2 über Jahrzehnte hinweg nicht in die Atmosphäre gelangt. In dieser Zeit können nachwachsende Rohstoffe weiter CO2 aus der Atmosphäre binden, so dass die CO2-Konzentraion sinken kann. Zugleich werden dafür keine mineralischen oder metallenen Baustoffe benötigt, wodurch weniger CO2 emittiert wird.

Ebenfalls ist zu empfehlen, direkt zu Beginn der Planungen eine Bauweise mit langlebigen Materialien zu beabsichtigen sowie eine leichte Rückbaubarkeit der genutzten Produkte anzustreben, was im Falle eines Austauschs, ohne hohe Mehrkosten durch einen Aus- und erneuten Einbau erfolgen kann. Können die genutzten Baustoffe und Materialien am Ende ihres Lebenszyklus recycelt werden, wirkt sich dies positiv auf die Ökobilanz im Rahmen einer Lebenszyklusanalyse aus. Das bedeutet, es werden durch das Vorhaben weniger Treibhausgase emittiert bzw. Ressourcen effizienter genutzt.

Fördermöglichkeiten

Name der Förderung Was wird gefördert? Wie viel Förderung kann ich bekommen? Wo gibt es weitere Infos?
BEG Effizienzhausförderung (Neubau)

Besonders effiziente Neubauten mit NH-Klasse

Bonus für Nachhaltige Bauweise

12,5 %, Voraussetzung Qualitätssiegel nachhaltiges Bauen (QNG)

Öko-Zentrum NRW

BMWK

Kontakt

Beratungsbüro (im Stadtwerkehaus)

E-Mail: gebaeude@klimaagentur-hamm.de

Tel: 02381 / 274 3981

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Dienstags: 8 bis 13 Uhr
Donnerstags: 13 bis 18 Uhr (ab 16 Uhr nur telefonische Beratung)

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