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Was sind erneuerbare Energien?

Während fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas begrenzt vorhanden sind, da sie Millionen Jahre zu Regeneration benötigen, sind die Erneuerbaren Energien unbegrenzt oder immer wieder neu verfügbar. Grund dafür ist die unerschöpfliche Kraft der Sonne, die diese „Erneuerungen“ meistert. Denn: jede Substanz hat ihren Ursprung im Sonnenlicht (Stichwort Photosynthese) und auch das Wetter wird von der Sonne angetrieben.

 

Warum ist das Thema klimaschutzrelevant?

Um unseren Planeten lebenswert zu erhalten, ist – neben der bewussten Energieeinsparung – der Einsatz von Erneuerbaren Energien ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz.

Die Verbrennung fossiler Brennstoffe setzt aktuell innerhalb eines Jahres so viel gespeichertes Kohlenstoffdioxid frei, wie zuvor in etwa 1.000.000 Jahre in den Brennstoffen gebunden wurde und verursacht damit den menschengemachten Treibhauseffekt.

Erneuerbare Energien dagegen sind – einmal im Betrieb – emissionsfrei. Mit zunehmendem Ausbau ist das Ziel, auch die Herstellung und Entsorgung der Anlagen emissionsfrei zu gestalten.

Zudem macht die Nutzung Erneuerbarer Energien unabhängig von Krisen und Kriegen, die aus der Rohstoffknappheit entstehen.

 

Welche Arten von Erneuerbaren Energien gibt es?  

Wir können auf verschiedene Weise Strom und Wärme aus Erneuerbaren Energien beziehen. Im Folgenden sind die wichtigsten Energieträger und entsprechende Anlagen zur Energieumwandlung dargestellt.

Die dabei genannte energetische Amortisationszeit stellt dar, wie lange es dauert, die aufgewandte Energie für Herstellung, Transport, Errichtung, Betrieb, Rückbau sowie Recyclingvorgänge der Anlagen auszugleichen. Sie dauert nur einige Monate oder wenige Jahren – verdeutlicht, wie wertvoll die Erneuerbaren Energien für den Klimaschutz sind.

Erneuerbare Energieträger, die relevant für die Stromerzeugung sind:

Windenergie

Windenergie als Energieträger zur Stromerzeugung tritt in Form von Windkraftanlagen auf. Diese gibt es sowohl Offshore (im Küstenvorfeld auf See) als auch Onshore (an Land). Mit 24,5 % Anteil am gesamten Strommix in Deutschland (2019, netto) steuert Windenergie derzeit unter den erneuerbaren Energien den größten Anteil zur Stromproduktion bei. Die energetische Amortisation beträgt maximal 10,5 Monate (Offshore) bzw. maximal 5,5 Monate (Onshore).

Solarenergie

Solarenergie als Energieträger für die Stromerzeugung tritt in Form von Photovoltaikanlagen auf. Mit 9,1 % Anteil am Strommix in Deutschland (2019, netto) trägt Photovoltaik zunehmend zum Anteil an erneuerbaren Energien bei. Die energetische Amortisation beträgt maximal 2 Jahre.

Biomasse

Nutzbare Energie aus Biomasse entsteht durch Verbrennung oder Gärung von Pflanzenresten, Raps, Soja oder Holz (z.B. in Form von Pellets) in Biomassekraftwerken oder privaten Kleinanlagen. Der Unterschied zur Verbrennung von fossilen Rohstoffen liegt darin, dass die Biomasse sich im Kreislauf an der Erdoberfläche befindet und die Verbrennung somit klimaneutral ist – sofern nur so viel Biomasse verbrannt wird, wie im selben Zeitraum wieder angebaut wird. Mit 8,6 % Anteil am Strommix in Deutschland (2019, netto) trägt Biomasse ebenso einen großen Anteil zur Stromproduktion durch erneuerbare Energien bei. Der Wirkungsgrad von Biomasse ist mit <1 % jedoch sehr gering (zum Vergleich: Photovoltaik hat einen Wirkungsgrad von 20 %).

Wasserkraft

Auch durch Wasserkraftwerke sowie den Anstau von Wasser an Talsperren oder Staumauern wird Strom erzeugt. Diese machen einen Anteil von 3,8 % am Strommix in Deutschland (2019, netto) aus. Die energetische Amortisation ist abhängig von der Fallhöhe und Durchflussmenge des Wassers und daher sehr individuell.

Erneuerbare Energieformen, die relevant für die Wärmeerzeugung sind:

Biomasse

Auch thermische Energie entsteht aus der Verbrennung oder Gärung von Pflanzenresten, Raps, Soja oder Holz (z.B. in Form von Pellets) in Biomassekraftwerken oder privaten Kleinanlagen. Diese Art der Erneuerbaren Energie ist klimaneutral, sofern die verbrannte Menge an Biomasse im selben Zeitraum wieder angebaut wird. Der Anteil von Biomasse an der Wärmeerzeugung in Deutschland (2020, netto) liegt bei 9,4 %.

Geothermie

Eine Geothermieanlage leitet Wasser durch Erdwärmekollektoren oder -sonden in die Erde, wo es durch die Erdwärme erwärmt wird. Erdwärmesonden reichen bei privater Nutzung bis zu 150 m tief. Kollektoren werden dagegen in nur etwa 2 Meter Tiefe, dafür aber großflächig verlegt. Eine Wärmepumpe an der Erdoberfläche nutzt die gewonnene Temperaturdifferenz des erwärmten Wassers zur Erwärmung von Heiz- und Trinkwasser. Im Sommer kann die Geothermianlage auch zur Kühlung genutzt werden. Diese Art der erneuerbaren Energie macht einen Anteil von 0,8 % an der Wärmeerzeugung in Deutschland (2019, netto) aus. Die energetische Amortisation beträgt maximal 5 Jahre.

Solarkraft

Solarthermie erzeugt thermische Energie, indem die Wärme der Sonnenstrahlen Wasser in Kollektoren erwärmt. Die gewonnene Temperaturdifferenz wird genutzt, um Trinkwasser oder Heizwasser zu wärmen. Diese Art der erneuerbaren Energie macht einen Anteil von 0,5 % an der Wärmeerzeugung in Deutschland (2019, netto) aus. Die energetische Amortisation beträgt maximal 3 Jahre.

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Fördermöglichkeiten

Für die Stromerzeugung gilt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) als Förderung.
Es stellt die Abnahme und Vergütung von Strom aus Erneuerbaren Energien sicher:
Informationsportal Erneuerbare Energien – Recht und Politik (erneuerbare-energien.de)

Für die Wärmeerzeugung gibt es verschiedene Förderprogramme:
BMWK – Förderwegweiser Energieeffizienz (deutschland-machts-effizient.de).

Ein Überblick über Förderprogramme des Bundes, der Länder und der Europäischen Union:
Förderdatenbank.de

Weitere Informationen zu Förderungen finden Sie hier:

Für Hauseigentümer:
BMWK – Neu ist gut, erneuerbar ist besser: sauber heizen für Konto und Klima (deutschland-machts-effizient.de)

Für Kommunen:
BMWK – Kommunen können mit Wärme aus erneuerbaren Energien klimafreundlich heizen (deutschland-machts-effizient.de)

Für Unternehmen:
BMWK – Erneuerbare Energie für Wärme und Kälte: wie Unternehmen von der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM) profitieren (deutschland-machts-effizient.de)

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Kontakt

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E-Mail: energie@klimaagentur-hamm.de

Tel: 02381 / 274 3981

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