Was kann man angesichts hoher Energiepreise tun, um Heizkosten zu sparen? Mit diesen Tipps können Sie Ihren Energieverbrauch senken, ohne gleich die Heizung tauschen zu müssen.
- Heizungsanlage optimal steuern
Oftmals wurden Heizungen nicht optimal auf das jeweilige Gebäude angepasst, stehen im Extremfall noch in der Werkseinstellung bei Auslieferung. Dabei können bei einer richtigen Einstellung der Heizungsanlage 10 bis 15 % Energie eingespart werden. Große Sparpotenziale liegen in der auf die Bewohner:innen zugeschnittenen Zeitsteuerung der Anlage. In den meisten Fällen können sogenannte Absenkungszeiten programmiert werden, zum Beispiel nachts oder bei längerer Abwesenheit am Tag. Mit einem Wochenprogramm kann man sich ein persönliches Heizprofil zusammenstellen. Je schlechter ein Haus gedämmt ist, umso größer ist hierbei das Einsparpotenzial.
Maßnahmen zur Heizungsoptimierung (z. B. hydraulischer Abgleich inklusive Austausch von Heizungspumpen) werden übrigens mit 20 Prozent bezuschusst. Mehr Infos
Weitere Informationen zur Heizungsoptimierung finden Sie hier.
- Sparen mit dem Thermostat an der Heizung
Die Wunschtemperatur in einem Raum hängt von der Nutzung des Raumes und dem persönlichen Empfinden ab. Ist die Raumtemperatur höher als erforderlich, wird unnötig Energie verbraucht. Jedes Grad weniger senkt den Verbrauch um etwa 6 %. Temperaturen zwischen 18° Celsius im Schlafzimmer und 21° Celsius im Wohnzimmer reichen meistens aus. Stufe 1 eines Thermostats entspricht etwa einer Temperatur von 12 Grad. Der Abstand zwischen einer Stufe beträgt dabei etwa 4 Grad, die kleinen Striche dazwischen markieren jeweils ein Grad. Stufe 5 entspricht also bereits etwa 28 Grad. Im Wohnzimmer sind wohlige 20 Grad perfekt, im Schlafzimmer reichen oft auch nur 18 Grad, in weniger genutzten Räumen sogar 16 Grad! Niedriger sollte es nicht werden, da sonst Schimmel droht.
- Heizkörper freihalten
Heizkörper sollten nicht hinter Vorhängen oder Möbeln versteckt werden. Denn dann staut sich die Wärme dahinter und wird nicht richtig an den Raum abgegeben. Das Zimmer wird so nicht gleichmäßig warm. Jeder Heizkörper sollte gut zu sehen sein. Ebenso wichtig ist es, die Heizkörper sauber zu halten, da auch Flusen und Staub die Wärmeabgabe mindern können.
- Heizkörper entlüften
Werden Heizkörper nicht richtig oder unterschiedlich warm oder sind gluckernde Geräusche zu hören, ist eventuell Luft im System – das verbraucht mehr Energie. Mit einem Entlüfterschlüssel kann man ganz einfach selbst die Luft aus dem heißen Heizkörper ablassen.
Vor dem Öffnen des Entlüftungsventils einen kleinen Behälter darunter stellen, mit dem das austretende Wasser aufgefangen wird. Das Thermostatventil nun vollständig aufdrehen (meist Stufe 5) und den Heizkörper warm werden lassen. Dann kurz das Entlüftungsventil öffnen, bis die Luft entwichen ist und nur noch heißes Wasser herauskommt. Danach das Ventil wieder fest verschließen und das Thermostat wieder herunter drehen.
Sowohl vor als auch nach der Entlüftung ist der Druck im Heizungssystem zu prüfen, unter Umständen muss auch Wasser nachgefüllt werden. In einem Mehrfamilienhaus mit Zentralheizung ist dafür eine Rücksprache mit dem Vermieter bzw. der Hausverwaltung empfehlenswert.
- Fenster und Türen dichthalten
Undichte Fenster oder Außentüren sorgen für unangenehme Zugluft und Wärmeverluste in der Wohnung. Um die Dichtigkeit von Fenstern zu prüfen, kann ein Blatt Papier zwischen Rahmen und geschlossenem Fenster geklemmt werden. Lässt sich das Papier nicht herausziehen, ist das Fenster dicht genug. Bei Fenstern reicht es meistens schon, die Dichtung zu erneuern oder die Fensterflügel zu justieren. Bei Wohnungs- oder Haustüren mit offenem Türschlitz kann oftmals nachträglich eine Dichtung – ein sogenannter Kältefeind – eingebaut werden. Haben Sie einen Windfang, sollten Sie ihn bei kalter Witterung stets geschlossen halten.
- Sparen beim Duschen
Rund 13 Prozent der Energiekosten eines Haushalts gehen auf das Konto Warmwasser. Vermutlich benötigen auch Sie das meiste warme Wasser, um zu duschen und zu baden. Die Kosten sind von verschiedenen Faktoren abhängig. Dazu zählt nicht nur, wie viel Wasser durch den Duschkopf fließt, sondern auch, wie lange und mit welcher Temperatur geduscht wird.
Eine sinnvolle Anschaffung ist ein Sparduschkopf. Er kostet etwa 20 Euro und spart bis zu 50 Prozent des Warmwasserverbrauchs. Entscheidend ist, wie viel Wasser pro Minute durch den Duschkopf fließt. Bei normalen Duschköpfen sind das oft 10 bis 12 Liter. Es gibt aber auch Brausen, die viel mehr Wasser verschwenden: oft sogar 14 Liter. Bei Regenduschen können es sogar 20 Liter sein. Der neue Duschkopf sollte einen Wasserdurchfluss (Schüttmenge) von weniger als 9 Liter pro Minute haben. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die genaue Verbrauchsmenge auf der Verpackung steht. Denn Begriffe wie “Eco” oder “sparsam” sind nicht geschützt und keine Garantie für einen niedrigen Wasserverbrauch.
Das Duschen bleibt übrigens mit einem Sparduschkopf genauso angenehm. Denn das Sparzubehör erreicht meist einen vollen Wasserstrahl, obwohl es viel weniger Wasser verbraucht. Der Trick: Der Sparduschkopf mischt Luft unter.
Links:
Richtig Lüften und Heizen – Gebäudeforum Klimaneutral
Merkblatt: Günstige Energiesparmaßnahmen (50 bis 2500 €) – Gebäudeforum Klimaneutral
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